Die Musik und ich. Miriam Geissler = die Musik. 18.6.2024 und schon wieder vier Jahre her und eben ausgekramt.
Über Musik und so: Ich wollte, dass ihr das lest: Musikalisches Interview: Im Juni 2020…. DANKE an @Bernd Weller und deine musikalischen Fragen über die Musik im Allgemeinen und Wesentlichen und so:
- Welche Rolle spielt Musik in deinem Leben?
- Mit welcher Musik bist du aufgewachsen?
- Wie bist du zur Musik gekommen?
- Wie hieß die erste Platte/CD, die du dir selbst gekauft hast?
- Wann und wo war dein erster Auftritt vor Publikum?
- Erinnerst du dich noch an deinen ersten Konzertbesuch?
- Hast du musikalische Vorbilder?
- Wie würdest du gute Musik beschreiben?
- Was verbindest du mit dem Laufer Altstadtfest?
- Welche Rolle spielt das „Laffer Bimberla“ für Dich?
1.) Welche Rolle spielt Musik in meinem Leben? Ist es überhaupt „eine Rolle?“ Vielleicht bin ich ja „ich selbst diese Rolle?!“
Fakt ist: Musik spielt in meinem Leben DIE Rolle und ich mache und betreibe diese sehr aktiv: Seit ich mit 6 Jahren das Akkordeonspielen anfing, bin ich „infiziert“ und sitze daher mit diesem Instrument beim Spielen, beziehungsweise beim Üben. (Ich gehe jetzt bei diesen beiden Punkten bewusst nicht ins Detail, da das den Rahmen wahrscheinlich gleich sprengen würde… Mit 11 Jahren fing ich an, Klavierunterricht zu nehmen, vor gut zwei Jahren erst habe ich dann beschlossen, noch Kontrabass dazuzulernen. Ich kann nicht sagen, was ich am liebsten mag, jedes Instrument ist für sich allein mein Klassiker und bietet mir ein breites Spektrum an unbegrenzten Möglichkeiten…! Hier kommt es auch auf meine eigene Stimmung an… (Siehe u.a. Punkt 8)
Zudem schreibe ich selbst aktiv seit mittlerweile vier Jahren sowohl Kinder- als auch Pop- Songs und ich liebe es. Unter anderem für mein Duo „ZWEII“ oder auch für mein eigenes „KlavierkabarettBaby“, welches sich noch in den Anfängen befindet.
So wirklich bewusst aber, WAS Musik für mich bedeutet und welche Rolle diese in meinem Leben hat, bzw., WIE vielschichtig „Musik“ für mich ist, habe ich dann im Oktober 2018 erleben dürfen, als ich damals den 1. Platz beim einem bayernweiten Wettbewerb gewonnen habe, als es hieß: „…schick uns deinen Song und deinen Text/ mache einen Sound zum Thema Glück..!“ Doppeldeutig also: DAS war eines meiner Glücksmomente und ich wusste, ich werde Musik machen! Noch mehr davon! Und noch mehr Songs schreiben!! Gerade dieses Songwriting hat seit dem eine besondere Bedeutung für mich: Ich will für Andere Musik/ Songs schreiben, aber auch für mich selbst…! That ́s it! That ́s me.
Und: Musik und Text sind für mich (meistens) nicht trennbar und sprechen ihre eigene Sprache, die Musik trägt den Text oder andersrum. Aber, auch dazu später noch mehr….
2.) Aufgewachsen bin ich mit solchen „tollen Gassenhauern“, wie ich sie nenne, von Cliff Richard, „Rote Lippen soll man küssen“, Bill Ramsey (meinem Namen gerecht werdend bin ich nie ohne – musikalischen – Krimi ins Bett:!) oder auch den „2 kleinen Italienern“ von Conny Froboess. Ständig lief die Kassette und ich bin quasi „durch den grünen Hausgang“ damit geflogen…!
Außerdem lieferte die Musik der Prinzen für mich „den musikalischen Meilenstein“ meines späteren Tuns: Ich höre sie bis heute, ihre Musik (vor allem die Platte „Alles nur geklaut“) prägt und inspiriert mich, meine eigene Musik bewusst weiterhin „deutschpoppig“ klingen zu lassen. Ich liebe es, deutsche Liedtexte zu schreiben und damit eine Geschichte erzählen zu können. Sobald ich „mein eigenes Bild zum Songtext“ im Kopf habe, weiß ich, dass es „gut für mich ist.“ – „Was gut ist“ ist im Übrigen AUCH ein Prinzen-Song- (Text)
3.) Wie bin ich zur Musik gekommen? Mein Dad hat mich schon mit 1nem Jahr auf seinem Schoss sitzen und beim Gitarrenspielen zuhören und – mitsingen lassen. Wenn ich nicht wüsste, dass mich meine Ma ausgetragen hat, würde ich sagen, ich bin bereits pränatal von meinem Dad geprägt worden…! 🙂 Aber im Ernst, die Schlagerplatten liefen während ihrer Schwangerschaft mit mir „rauf und runter“, das weißt ich aus sicherer Elternquelle…. und DANN sah ich auf einem Geburtstag von Freunden meiner Eltern – ich war 6 Jahre alt -, dass dort jemand „Quetschn“ gespielt hat. Die kleine Miriam hat gequengelt und genervt und wollte das unbedingt auch machen. Am nächsten Tag haben sie mich dann sofort bei der städtischen Musikschule angemeldet und somit meine „Berufung“ früh gefördert, worüber ich ihnen unendlich, „nicht in Worte zu fassen“ dankbar bin.
4.) Meine allererste Platte hieß: „Alles nur geklaut.“ Na sowas…! (s.o.)
Als mich mein Dad mit 9 Jahren nach Neumarkt in die Jurahalle zu einem Konzert einer Gruppe aus dem Osten namens „die Prinzen“, die wohl nun auch hier im Westen den Durchbruch schaffte und die beginnenden 90er Jahre mit ihrem Deutschpop versüßten, geschleppt hatte, fing alles „so richtig“ an: Nachdem ich 2 Std auf den Schultern meines Papas saß und gerade mal, mehr schlecht als recht, so einigermaßen über die Köpfe von ein paar hundert Menschen nach vorne zur Bühne sehen konnte, sah ich IHN. Blonde Haare. LANGE blonde Haare. Dieses Lachen. Diese Augen…! Die kleine Miriam war verliebt:
Tobias Künzel. Der smarte Sonnyboy und die „Rampensau“ der Prinzen war „sooooooo schön…!“ Wohlgemerkt natürlich neben meinem Dad, weil der war bis dato mein einziger Held. Fortan nun also, gab es einen neuen Prinz in meinem jungen Leben und Tobias Künzel, mein blonder Ritter war und bleibt tatsächlich bis heute so ein klein wenig mein Idol….Verzeihung, jetzt hätte ich doch fast die Antwort zu Frage 7 vorgezogen…! ) Abschließend: Ich lasse beim nächsten Mal einen persönlichen Gruß an ihn da, wenn ich mein nächstes Stück bei der GEMA anmelde. —> (Anm. Tobias sitzt im Gremium)
5.) Wann? 1993. Wo? Dehnberger Hoftheater in Dehnberg. WAS ein Moment für mich: Mit süßen 9 Jahren (schon wieder diese 9) durfte ich auf „den Brettern, die die Welt bedeuten“, das Stück Tico Tico, (Musik Zequinha Abreu, nach einer Bearbeitung von Walter Lang) einen Latinfox mit meinem, damals 36er-Bass – Akkordeon präsentieren. (PZ berichtete) An diesem Tag war ich die stolzeste, wunderschönste, beste Akkordeonistin unter den Sternen der Günthersbühler und Laufer Sonne.
6.) Erster Konzertbesuch war genau dies oben beschriebene Erlebnis bei den Prinzen auf den Schultern meines Papas. Ich werde es glaube ich niemals vergessen (wollen)… Schon aufgrund seiner Schmerzen nicht, die mein armer Dad nach diesem Erlebnis noch mindestens eine Woche in seinem HWS- Bereich mit sich herumschleppen musste…!!“
7.) Aber jetzt. (siehe 4.): Tobias Künzel, der Gruppe „die Prinzen.“ Theoretisch die ganze Gruppe, praktisch auch. Aber dennoch irgendwie – manchmal kann man es einfach nicht genauer erklären – ER.
Daher gibt es also neben meinem Papa und meinem Freund, den einen, den MEINEN Helden, mein Vorbild der 90er- Jahre: Mit seinen knallbunten Leggins und „Sicherheits-Suleimann- Syndrom“ und seiner individuellen Stimmfarbe, ist Tobias der Retter. Der Retter meiner Ängste der Nacht und meiner unerfüllten Sehnsüchte…. Ihr seht schon, das hält sogar bis heute an. Und, da ich nun an dieser Stelle hier den Rest zensiere, macht euch euer eigenes Kopfkino. Ich kann das nur empfehlen. Schon aufgrund der daraus wieder entstehenden Bilder…!
Achso: Da ja die Emanzipation doch mitunter schon etwas weiter fortgeschritten ist, ist Vanessa Mai – ich meine hier nicht die „Geigerin“! – auch mein Vorbild. Schließlich war ja auch die Frage nach Vorbildern.
Sie ist es mindestens seit Ende letzten Jahres und spätestens seitdem ich weiß, dass: „…ich (schreiben/ spielen/ üben) kann, weil ich will, was ich muss…!“ (I.Kant. Mein Leitsatz.) Ob sich das jetzt bei ihr auf rein das Optische oder dann doch auf das Textlich-Musikalische bezieht,… ihr wisst schon: Kopfkino.
8.) Gute Musik?
Wenn ich jetzt hier einzelne Künstler nenne, hat das NICHTS mit einer Wertung zu tun…! 😀 Allgemein gesprochen: Gute Musik geht immer mit meiner jetzigen Stimmung einher. Hier gibt es keine Rituale, wann ich was höre, sondern, mein eigenes subjektives Wohlbefinden ist dafür verantwortlich.
Ich fühle mich ja auch nicht jeden Tag „gleich gut.“ Ich esse ja auch nicht jeden Tag „gleich gut,“ etc.
Ein Mozart ist deshalb nicht gleich ein Mozart und ein Beethoven nicht gleich ein Beethoven. Eine Amy Winehouse ist also nicht immer dieselbe und ein, ja, stellt euch vor: Tobias Künzel, auch nicht immer der Genannte…. UND/ Aber, wie des Öfteren erwähnt und eben ausschlaggebend für mich:
Gute Musik ist wie ein gutes Buch. Es muss ein Bild entstehen. Nehmen wir einmal den Text: Wenn ich mein eigens Bild in meinem Kopf kreire, ich diesen Prozess quasi gar nicht aktiv wahrnehme, sondern mich schon in ihm befinde, während der Text zu hören ist, dann hat der Song gewonnen. Er flasht mich. Ich bin somit in „genau dieser Situation gefangen“, ich erlebe sie in genau diesem Moment mit. Für mich persönlich sind, – da ich, wie gesagt, mit deutschen Lyrics geprägt wurde und damit aufgewachsen bin -, Texte in meiner Muttersprache das, was einen „guten Song“ ausmacht.
Es kann aber auch komplett anders rum sein, dass die Musik den Text trägt und ich somit gar nicht auf die Worte achte, da die Harmonie, die „Hook“, die komplette Struktur der Musik stimmig genug für mich ist.
Hier spielt es daher für mich auch keine Rolle, ob die Musik englisch, deutsch oder sonst wie sprachig ist, logischerweise aber, dass das Werk einen Text besitzen muss!
Und, wenn ich mir dann die Musikgeschichte, beispielsweise vom Spätbarock eines J.S.Bach bis zur Spätromantik eines P.I.Tschaikowsky , ansehe, dann bedarf es sowieso überhaupt keiner weiteren Worte, da die Musik für sich alleine spricht: Diese Musik, diese Kompositionen sind – plump gesprochen -, „zu gut“, als dass ein Text nötig wäre. Und doch ist selbstverständlich auch hier jedes Stück einzigartig, bzw., haben „reine Klavierwerke“, etc., sowieso keine Lyrics.
Und auch hier ist selbstverständlich wieder das Auge, bzw., das Ohr des Betrachters das Kriterium schlechthin und einziges Maß. Dementsprechend. „Wo fang ich an? Wo hör ich auf?! Wie lautete die Frage nochmal?“
Achja: Wie würdest du gute Musik beschreiben? Also, zusammengefasst: Der Text spricht für sich. Die Musik spricht für sich. Die Musik ist einzigartig und individuell genauso fantastisch, wie ihre Komponisten. Die Musik ist gleich nicht „die Musik“. Im Auge/ Ohr des Beschreibenden spielt die Musik diese eine, diese herausragende Rolle. Diese prägende Rolle. Meine eigene Stimmung eines jeden Tages ist für mich ausschlaggebendes Kriterium für das jeweilige Musikgenres.
„Beschreiben“ und „Schreiben“ an sich hat doch vieles gemein(sam). An der „richtigen“ Stelle aufzuhören ist daher oft gar nicht so leicht, wie „einfach anzufangen“. Da ich nun beides, wie ich finde für mich gut erfüllt habe, „höre ich nun an der einzig richtigen Stelle für diesen Moment auf“, da morgen meine Antwort stimmungsabhängig anders ausgefallen wäre. Denn, manchmal komme ich dann zu viel ins „BE- schreiben“ und vergesse die Zeit. Es ist jetzt auf den Punkt 21.27 Uhr….
9.) GRINS: Knutschen an der Ecke, „versteckt oder offensichtlich zeigend.“ Spontanen Sex auf der Bühne, unten, bei der „Bisping-Bühne“, wenn „eh nur noch die besoffenen irgendwo rumliegen, du selbst im dreiviertelten Delirium bist und genau weißt, „Du darfst es nicht, aber es ist geil. „Für DIESEN Moment.“ Was am nächsten Tag ist, ist gestern nie wirklich passiert. Zumindest nicht dir selbst.
10.) Die gibt es und schon wieder ist mein Dad schuld: Keine Ahnung, woher und was da der Hintergrund war, plötzlich stand mein Papa mit einer Kassette von „Walter Lerch“ in der Hand da und sagte: „Mimi“ (so hat er mich immer genannt) „schau dir mal diesen Text an, wenn er dir gefällt, dann lerne ihn auswendig, und dann singen wir das Ding zusammen im Wollner Saal!“ Also hat sich „Mimi“ diesen Text zu eigen gemacht und diesen zusammen mit ihrem Dad bei einer Veranstaltung (kann man bestimmt in deren Archiv finden, müsste 1992 irgendwann gewesen sein, siehe Bild W.Lerch- Kassette) vorgesungen. Natürlich ohne zu wissen, dass sie – gerade einmal 28 Jahre später! – zu diesem Lied „Es Bimbala vo Lauf“ eine Akkordeonspur einspielen und aufnehmen würde und so bei einem größeren Musikerprojekt teilnehmen würde…!
Also, back to the roots“, Akkordeonspiel mit 6: Ich wusste wohl damals schon, warum. SO.
Vielen Dank für dieses Interview. Ps:) Lange Rede und viel (Un-) Sinn. Gez.: Miriam Geißler